Dreigängige Islandpferde - Hui oder Pfui?

Jeder kennt sie. Jeder weiß, dass es sie gibt. Aber gefühlt spricht keiner darüber. Den nnoch immer gilt das Kriterium für ein gutes Islandpferd, dass es einen vierten oder fünften Gang hat. Das ist im ersten Moment verständlich. Aber ist ein Islandpferd kein Gangpferd mehr, wenn es nur drei Gänge hat? War man nicht fähig genug, es „herauszureiten“, oder kann das Pferd es schlichtweg nicht?

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Fakt ist, dass es immer wieder Islandpferde gibt, die nur dreigängig sind und genetisch auch gar nicht dazu in der Lage sind, zu tölten oder gar zu passen. Statistisch gesehen gibt es einige Untersuchungen, die aber auf die Gesamtpopulation nicht aussagekräftig genug sind. Seit einigen Jahren gibt es einen DNA-Test, der auf das DMRT3-Gen testet (2012 durch Schwedische Forscher entdeckt), das die Spezialgangarten Tölt, Pass und Rennpass möglich macht. Auf einer Karte seht ihr, in welchen Gebieten dieses DMT3-Gen am häufigsten auftritt. Wenn man der Karte (stiching international foundation for animal genitics) glauben mag, sind es etwa 75% auf Island, die dieses Gen tragen. Man darf aber nicht vergessen, dass nur knappe 200 Islandpferde getestet worden sind. Trotzdem zeigt es eine Tendenz, die man nicht leugnen kann. Den gesamten Artikel (auf englisch) findet ihr als pdf auf: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/age.12120/abstract

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Zurück zu Frage: Sind die Dreigänger nun schlechter? Gewiss nicht! Sie sind die selben, wunderbaren Islandpferde mit dem großartigen Charakter, wie wir sie lieben. Deswegen braucht sich kein Islandpferdebesitzer grämen. Trotzdem ist ein Islandpferd ein Gangpferd und wir alle lieben den endlosen Tölt oder den rasanten Rennpass. Die Züchter und Käufer haben es in der Hand, welcher Weg genommen wird und tragen eine große Verantwortung dazu bei, wie sich die Rasse entwickelt. Ein Test bietet Trainer, Züchtern und Priivatpersonen eine gute Möglichkeit, das Gangpotenzial zu erkennen und vielleicht insbesondere das dregängige Pferd zu verschonen, was „eingetöltet“ werden soll und sich schon diverse Trainingsmethoden unterwerfen musste. Natürlich ist das Gen nur ein Teil im „Ausbildungsmosaik“. Das ist klar. Aber es ist ein spannender Aspekt, der neue Türen öffnen kann. Wir würden uns freuen, von euren Erfahrungen zu hören.

 

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